Die Stephanuskirche
... ist zwar die jüngste Kirche, gehört aber seit 2015 nicht mehr der Gemeinde.
1968-1970 wurde sie erbaut und am 29. März 1970 eingeweiht.
Wegen ihrer besonderen Architektur steht sie bereits jetzt unter Denkmalschutz.
Sie ist nach Plänen des Architekten Peter Grund (Darmstadt) errichtet worden. Peter Grunds Werk umfasst nur wenige Kirchen, wobei die Nikolaikirche in Dortmund (1929, erste Stahlbetonkirche Deutschlands) am Anfang, die Stephanuskirche am Ende seiner Kirchbautätigkeit steht.
Die Grundform des Kirchbaus ist entwickelt aus dem Dreieck, "das als ein geometrisches Ursymbol von jeher als Zeichen, Grundriss und Baugestalt für das religiöse Empfinden von unerschöpflicher Wirkungskraft gewesen ist" (Paul Girkon in seinem Buch über Peter Grund). Zwei Dreiecke, ein spitzwinkliges als Grundfläche des Hauptbaus und ein stumpfwinkliges als Grundfläche der sog. Tageskapelle, bilden den Grundriss.
Gleichfalls ein Dreieck bilden Taufstein, Kanzel und Altar. Sogar die Schleierbretter über den sichtbaren Pfeifen der Orgel zeigen auf der Spitze stehende Dreiecke.
Die Glasbetonfensterwände, wieder als Dreiecke, gewinnen über dem Altarraum ihre größte Höhe. Sie wurden durch Inge Vahle (Darmstadt) gestaltet. So ist die Stephanuskirche, lange bevor die "Ev. Trinitatis Kirchengemeinde Buer" gegründet wurde, auf Grund dieser Symbolik zur Trinitatiskirche geworden.
Die 1975 von der Hamburger Orgelbauwerkstatt Rudolf von Beckerath erbaute, rein mechanische Orgel besitzt 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie ist - außer im Gottesdienst - oft zu hören in Konzerten, die von hochkarätigen Künstler*innen gespielt werden.
Seit 2013 zeigten sich bauliche Mängel an den Glasbetonfensterwänden, für deren Sanierung ein sechsstelliger Betrag aufgebracht werden muss. Bei schwindenden Gemeindemitgliedszahlen wurde es gleichzeitig für die Ev. Trinitatis-Kirchengemeinde immer wichtiger, den Gebäudebestand zu reduzieren, um zukunftsfähig zu werden. Nach langen Auseinandersetzungen wurde das gesamte Kirchengelände mit der denkmalgeschützten Stephanuskirche, dem Gemeindehaus und der Pfarrwohnung an einen Investor verkauft, der sich verpflichtete, die Kirche zu erhalten.
Seit dem 1.1.2022 finden keine Gemeinde-Gottesdienste mehr in diesem Kirchraum statt.
Der Investor nutzte das attraktive Grundstück für ein großes Seniorenwohn- und Pflegeheim, von dessen Garten aus man nun einen sehr schönen freien Blick auf die Stephanuskirche hat.